Die Familie von Brühl

Erstmals erwähnt wird das Geschlecht im Jahre 1344 mit Heinrich aus dem Brühl. Er wird als Ministerialer der Grafen von Hohnstein in einer Urkunde genannt. Auch später wurde der Leitname Heinrich noch oft an Angehörige der Familie vergeben. Heinrich von Brühl († 1446) besaß das Rittergut Wenigen-Tennstedt und erscheint 1424 erstmals urkundlich. Mit ihm beginnt die Stammreihe des Geschlechts. Dessen Nachkomme Heinrich von Brühl, erwarb um 1470 den Sattelhof zu Gangloffsömmern bei Weißensee. Gangloffsömmern wurde für lange Zeit der Stammsitz des Geschlechts. Die heutige Bekanntheit des Adelsgeschlechts geht vor allem zurück auf Heinrich von Brühl, der 1700 in Weißenfels geboren wurde. Er war seit 1719 in kursächsischen Hofdiensten und stieg durch die Gunst Augusts des Starken schnell auf. Fast zwei Jahrzehnte lang war Brühl als Premierminister und Oberkämmerer einer der mächtigsten Männer im Kurfürstentum Sachsen.

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Heinrich von Brühl

Heinrich Graf von Brühl war der bedeutendste Staatsmann Sachsens im Augusteischen Zeitalter. Von Kurfürst Friedrich August II. mit großer Machtfülle ausgestattet, bestimmte er die Geschicke Kursachsen und Polens in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Er hatte großen Anteil daran, Sachsen und Polen-Litauen als europäische Großmacht neben Russland, Preußen und Österreich zu etablieren, und prägte eine Epoche großer Prachtentfaltung und zugleich wachsenden Wohlstands. Der Siebenjährige Krieg, dessen Ausgang Brühl nicht vorhersehen konnte, beendete diese Blütezeit.

In den letzten Lebensjahren Augusts des Starken begann Brühls politische Karriere. Nachdem er beim Zeithainer Lager, einer gigantischen Heerschau, sein organisatorisches Talent gezeigt hatte, übernahm er Schlüsselstellungen am Hof. Seit 1731 war er Generalakzisedirektor und somit für die Einnahme der Verbrauchssteuern verantwortlich. Seit 1732 leitete er die gesamte Finanzverwaltung. Der junge Kurfürst Friedrich August II. (als König von Polen August III.), der 1733 die Nachfolge Augusts des Starken antrat, vertraute Brühl und übertrug ihm weitere Aufgaben. Brühl wurde Kabinettsminister und war seit der Entmachtung des Grafen Alexander Sulkowski der zweite Mann nach dem König. Die Ernennung zum Premierminister, die 1746 erfolgte, war nur noch eine Formalie.


Brühl organisierte ein europäisches Machtbündnis gegen das Königreich Preußen. Indem Friedrich II. von Preußen das Nachbarland Sachsen besetzte und sich im Siebenjährigen Krieg gegen alle Gegner behauptete, scheiterte allerdings Brühls langfristiges außenpolitisches Konzept. Mit dem Frieden von Hubertusburg 1763 schied Sachsen aus dem Kreis der europäischen Großmächte aus. Hätte Brühls Koalition gewonnen, was durchaus möglich war und nur an Zufällen scheiterte, wäre Preußen nicht zu jener dominierenden Militärmacht aufgestiegen, die sich im 19. Jahrhundert wie ein Ölfleck auf der Landkarte ausbreiteten und schließlich ganz Deutschland aufsaugte.


Julia von Brühl

Julia Gräfin von Brühl wurde am 10. November 1989 als Tochter von Vater Günter Graf von Brühl und Mutter Bettina Gräfin von Brühl geboren. Die studierte Fachjournalistin und Unternehmerin lebt heute in Hamburg und leitet ihre eigene Event- und Kommunikationsagentur an den Standorten Hamburg und Dubai. Privat machte sie sich einen Namen als international erfolgreiche Standard-Tänzerin.

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